Wölflinge

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Grundlage der Wölflingsstufe (7 – 11 Jahre) ist das Dschungelbuch von Rudyard Kipling. Zahlreiche Begriffe und Ereignisse wurden in die Wölflingsarbeit integriert oder bilden die Grundlage für die dort verwendeten Bräuche und Rituale. Wie Mogli in das Wolfsrudel, wird auch Ihr Kind in die Wölflingsgruppe (meist als Meute bezeichnet) aufgenommen, welche aus bis zu 20 Kindern besteht. Der Gruppenleiter heißt in Anlehnung an den Leitwolf Akela, sein Stellvertreter ist Balu. Vor dem feierlich gestalteten Wechsel in die Sippe, die Gruppe der Pfadfinderstufe, steht häufig der Sprung über das Feuer, der auf Moglis Konflikt mit dem Tiger Shir Khan aufbaut, weswegen Mogli in die Welt der (Erwachsenen) Menschen zurückkehrt.

Im Gegensatz zum stark handlungsbezogenen „Learning by doing“ der eigentlichen Pfadfinderstufe steht bei der Wölflingsarbeit das spielerische Lernen und das Erlebnis im Vordergrund. Die Kinder werden auf spielerische Art und Weise mit ihrer Umgebung vertraut gemacht und ihre Fähigkeiten so entwickelt und gefördert. Trotz dieses gezielten pädagogischen Einwirkens stehen Spaß und Freude der Kinder an neuen Erfahrungen im Vordergrund. In der Wölflingsarbeit finden sich aber auch zahlreiche aus der Pfadfinderstufe übernommen Elemente wie beispielsweise das System der Kleingruppe oder Wölflingsgruß und -gesetz.

Was einen Pfadfinder ausmacht, ist neben der auffälligen Kluft natürlich auch sein Halstuch. Dieses Halstuch kann man sich in der Wölflingsstufe wie auch in den anderen Stufen durch Proben verdienen. Beispiele dafür sind Aufgaben wie: „Ich kann ein Wölflingszelt mit aufbauen“, „Ich kenne den Gründer der Pfadfinder“, „Ich kenne Pfadfinderlieder“ oder „Ich kann 5 heimische Tiere beschreiben und kenne ihre Spuren“. Hat man dann alle Proben geschafft, bekommt man an einer Halstuchverleihung, die ähnlich feierlich wie der Übertritt gestaltet ist, sein Halstuch verliehen.

Besonders wichtig ist auch die Übernahme von Verantwortung und Schulung der Hilfsbereitschaft. Langsam sollen die Wölflinge an Selbständigkeit und Verantwortungsbewusstsein herangeführt werden. Die Meute ist dafür in mehrere Rudel aufgeteilt, deren Führer, der Leitwolf, ein erfahrener Wölfling, also einer der Kinder ist. Er übernimmt ein Stück Verantwortung für sein Rudel, führt es bei Spielen an oder hilft jüngeren Wölflingen, sich in der Meute zurechtzufinden. So kann der Leitwolf wichtige Erfahrungen im Umgang mit Gleichaltrigen machen und der Zusammenhalt in der Gruppe wird gestärkt.

Die Meutenstufe zeichnet sich auch durch ihre phantasievollen Aktionen, Lager und Programme aus. Dort wird den Wölflingen immer wieder ein neues und vielfältiges Programm geboten, dass den Zusammenhalt und den Einsatz eines jeden fordert und das Vertrauen zu andere Personen stärkt.

In der wöchentlichen Gruppenstunde werden anders als in der Pfadfinderstufe, in der oft Geländespiele zum Einsatz kommen, sogenannte New Games gespielt, bei denen es keinen Gewinner oder Verlierer gibt. Außerdem werden altersgerechte Lieder gesungen, die auf Spaß und Naturinhalten basieren oder es wird jahreszeitlich kreativ gebastelt, gewerkelt und gestaltet.