Alle Wege führen nach Rom …

1. September 2014

Eurocamp 2014 - 1…und so machten sich viele Pfadfinder aus unserem Bund mit dem Bus auf in den Süden zum Eurocamp, das von unserem Dachverband, der WFIS ausgeschrieben war. Am folgenden Nachmittag auf dem Zeltplatz B.P.-Park in Bassano Romano (einer Stadt ca. 50 km von Rom entfernt) angekommen, wurde der Bus ausgeladen, die Zelte aufgebaut und sich eingerichtet. Die große Eröffnungsfeier mit allen 1900 Pfadfindern fand am Abend statt.

 

Bei der Hitze war die circa zweistündige Mittagspause, die es jeden Tag gab, sehr willkommen. Ausgeruht und top fit wurde sich am Nachmittag aufgemacht, die internationalen Nachbarn auf dem Zeltplatz kennen zu lernen, denn es waren Pfadfinder aus ganz Europa zu diesem Lager gekommen. Aufgeteilt in gemischten Gruppen wurden als erstes Kennenlernspiele in verschiedenen Sprachen gespielt.

Das Programm für die Stufen war als Workshop ausgedacht, und jeden Tag hatte jede Gruppe einen anderen, denn es können ja unmöglich knapp 2000 Pfadfinder auf einmal an einer Aufgabe arbeiten. So gab es unterschiedliche Programmpunkte, die manche am Anfang der Woche und andere erst am Ende der Woche hatten.

„Das antike Rom“, so war das Thema des Lagers. Im antiken Rom gab es neben Gladiatorenkämpfen, Pferderennen und berühmten Persönlichkeiten wie Cäsar natürlich auch große Bauwerke, wie das Kolosseum. Deshalb bauten die Wölflinge bei ihrem Programm an einem Tag Bauwerke in klein aus Bausteinen nach, ein riesen Spaß für alle.

DSC01493-SteffiAufgaben für die Pfadfinderstufe waren beispielsweise, eine Pferdekutsche aus Holz zu bauen, einen Reiter und sechs Leute zu suchen, die bereit waren das Gespann zu ziehen. Am Nachmittag wurde sich dann mit anderen Pfadfindern getroffen, um gemeinsam ein Buch zu binden und einen Tisch mit zwei Bänken zu bauen. Außerdem stellten sie eigenen Schmuck her. Ein anderer Workshop bestand daraus, Katapulte aus Holz und Seilen zu bauen. Diese wurden dann in Stellung gebracht, um die anderen Gruppen mit nassen Schwämmen abzuwerfen, was bei der Hitze ein angenehmer Spaß war. Dabei halfen die Rover, die das am Tag vorher schon ausprobiert hatten.

(Bild: Stefanie Pampel)

Im Laufe der Woche lernte jeder viele Pfadfinder kennen, und gemeinsam bauten sie noch eine antike, römische Waffe aus Papier, fertigten ein eigenes Windspiel an und stellten aus leeren Coladosen eine Art Kocher her. Für den letzten Tag gab es noch für alle Sipplinge etwas Besonderes, es wurde einiges geboten: Crêpes backen, Feueranzünder aus Papier und Wachs fertigen und verschiedene Knoten konnten gelernt werden. Danach gab es noch für jede Gruppe ein Wimpelband als Erinnerung für zu Hause.

Die Rover und die Mannschaft durften beispielswiese Security spielen und auf dem Lagerplatz patrouillieren. Erkannt wurden sie an ihren neonfarbenen Westen mit der Aufschrift „securezza – security“ Hauptsächlich bestand die Aufgabe darin, tropfende Wasserhähne und ähnliches im Headquarter zu melden, damit es repariert wurde.

Eurocamp 2014 - 2Auch wenn das Motto der Roverstufe „wir dienen“ ist, stand nicht nur helfen auf dem Programm. Besonders Spaß gemacht hat der Ausflug ins „Trapper Camp“, zu dem die Rover hin haijkten. Dort wurde nicht nur das Essen komplett selber gekocht, sondern auch die Materialien dafür die Becher und Pfannen aus Bambus selber gemacht. Alle bekamen Trapper-Mützen wie aus Fähnlein Fieselschweif und schliefen unter freiem Himmel.

 

(Foto: Valentin Kunkel)

Eurocamp 2014 - 3Am Mittwoch stand für alle Stufen ein Highlight des Lagers auf dem Programm: Der Ausflug in die Hauptstadt Italiens, das nahegelegene Rom. Den Tag verbrachten dann die Gruppierungen unterschiedlich, manche machten Stadtrallye, andere bummelten einfach so durch die Stadt und die meisten besuchten die Papst-Audienz, zu der wir geladen waren.

(Foto: Valentin Kunkel)

 

 

Zum Abschluss des Lagers war am letzten Tag für alle knapp 2000 Teilnehmer ein römischer Markt am Nachmittag geplant: Alle verkleideten sich so, wie es in ihrer Region in der Antike üblich war. Außerdem hatten alle etwas Typisches aus ihrer Region mitgebracht. Diese Spezialitäten wurden untereinander getauscht.

Vor der großen Abschlussfeier am Abend wurden die ersten Zelte wieder abgebaut und die Rucksäcke gepackt. Mit dem Einholen der Landesflaggen wurde das Lager beendet.

Trotz der hohen Temperaturen, den täglichen Nudeln und den kalten Duschen, die teilweise zum Pfadfinderleben dazugehören, war es eine schöne Erfahrung, mit neuen Bekanntschaften, neuem Wissen und vor allem sehr vielen schönen Erinnerungen.

von Sabrina Nowak, Stamm Reineke