Von der Idee zur Jurtenburg – Wie eine Jurtenkonstruktion entsteht….

2. März 2017

Sicher könnt Ihr Euch noch an das letzte Bundeslager im Schwarzwald erinnern. Die Rucksäcke waren gepackt, zusammen mit Euren Freunden aus Euren Stämmen ging es auf in den Schwarzwald zum Bundeslager. Im weiter bergauf habt Ihr Euch die Schwarzwaldhochstraße nach oben gekämpft, zwischen dicken Eichen hindurch erreichte man den Lagerplatz und hoch oben am Lagerplatz stand bereits eine Jurtenburg und wartete darauf von Euren Kohten und Alex-Zelten umringt zu werden. Während es für Euch nur ein „kurzer“ Fußmarsch über den Zeltplatz war bis ihr vor der fertigen Jurtenburg standet, so ging im Vorfeld gut ein Jahr ins Land bis es soweit war. Doch wie entsteht eigentlich solch eine Jurtenburg?

Wir wollen Euch einen Blick über die Schultern des Jurtenburgteams geben um die Entstehung einer jeder Jurte mitzuerleben.

brainstormingNach jedem Bau stecken die Strapazen des Auf- und Abbaus in den Knochen der vielen fleißigen Helfer. Zeit zum Luft holen ist angesagt, und so ist es gut dass wir nur alle vier Jahre zum Bundeslager fahren. Doch wenn die Wehwehchen verschmerzt, das defekte Material repariert und alles andere verstaut ist kommt sie langsam wieder hoch, die Sehnsucht nach einem neuen Bau. Einer neuen Jurte, einer neuen Form. Spätestens wenn der neue Lagerplatz, die neue Lageridee oder das Motto bekannt ist drehen sich die Gedanken des Jurteburgteams um eine neue Jurtenburg. Meist sind es die gemütlichen Abende zusammen am Feuer oder in geselliger Runde, welche die Besten Ideen zu Tage fördern. Hier wird wild hin und her gesponnen, diskutiert und Luftschlösser gebaut. Das ist der Zeitpunkt an dem auf einem großen Skizzenpapier die Grundrisse unserer Schwarzzelte hin und her geschoben werden. Mit einfachen Pappschablonen probieren wir verschiedene Anknüpfungen und Formen aus. So bekommen wir einen ersten Eindruck von der Fläche, der Form und der Dimension des Baus. Bis zu diesem Schritt ist alles Zweidimensional. Dennoch gehört eine gehörige Portion räumliches Denken und Vorstellungskraft dazu um sich die Form bereits anhand der Grundrisse vorstellen zu können.

Wenn für uns ein homogener Grundriss, der unseren modellbauAnsprüchen und denen des Lagers gerecht wird, gefunden ist geht es in die dritte Ebene. Wir bauen in die Höhe. Ein Modell im Maßstab 1:50 wird erstellt. Aus Pappe, Dübelstangen, Zahnstochern und Bindfaden bilden wir die Jurte im Kleinen schon mal ab. So erkennen wir frühzeitig wo sich Problemstellen ergeben, wo evtl. Wassersäcke entstehen, Stangen verlängert oder gekürzt werden müssen. Quasi ein erster Probelauf bevor es ernst wird. Selbst die Abspannungen werden im Modell bereits einmal erprobt. Ein ganz wichtiger Schritt. So können wir nicht nur effektiv die benötigten Seilmengen ermitteln. Mit dem Blick von oben auf das Modell lässt sich ein harmonisches Abspann-Bild erzeugen. Wir versuchen stets ein wildes Schnur Gewirr zu vermeiden. Wo können Abspannzentren gebildet werden, und müssen die Heringe damit vergrößert werden? Wo müssen wir Fluchtwege frei halten? All diese Dinge lassen sich am Modell bereits erkennen. Zu guter Letzt ist unser Modell natürlich auch noch ein 3D Bauplan für die Aufbauwoche am Lagerplatz. Die einzelnen Arbeitsschritte können mit Hilfe des Modell präzise besprochen, und die verschiedenen Arbeiten auf die Teams verteilt werden. Der Grundstein unserer Planung und Vorbereitung ist gelegt. Wie es weiter geht erfahrt ihr in der nächsten Folge oder unter www.jurtenburg.de

Gruß & Gut Pfad

Andreas